ZUR ÜBERSICHT SCHLÖSSER I

 

SCHLOSS UND PARK PILLNITZ

Am 31.1.1694 erwarb Kurfürst Johann Georg IV. die Herrschaft Pillnitz.

Heinrich von Bünau erhielt vom Kurfürsten 20 000 Gulden und als Draufgabe Schloss und Amt Lichtenwalde. Der Kurfürst übergab am 24. Februar 1694 den Pillnitzer Besitz an seine Maitresse Magdalene Sibylle Neitschütz. Diese starb im April 1694 an den Blattern. Johann Georg hatte sich am Krankenbett angesteckt und folgte Sibylle wenig später nach. Sein jüngerer Bruder erbte nach Johanns Tod Pillnitz.

Tritonengondel

Im Jahre 1706 schenkte Friedrich August der Starke der Gräfin Cosel das Pillnitzer Anwesen. Diese liess den Garten im barocken Stil umgestalten.

1713 verscherzte sich die Gräfin Cosel die Gunst August des Starken. Er verlangte den Pillnitzer Besitz zurück und bot ihr das alte Pillnitzer Schloss als Wohnsitz an.

1718 herrschte August der Starke wieder in Pillnitz. Er ließ in der Zeit von 1720 bis 1730 das Pillnitzer Schlossgelände umgestalten. August der Starke wollte Pillnitz als Spiel- und Unterhaltungsschloss nutzen. In der ersten Bauphase wurde das Wasserpalais nach Entwürfen von Matthäus Daniel Pöppelmann errichtet. Außerdem entstand das Bergpalais. Dessen Flügel wurden als Orangerie und Spielsäle genutzt.

1723 befand sich die damals errichtete Schlosskirche bereits in einem ruinösem Zustand. Der König wünschte sich ein H-förmiges Schloss, dessen Räume nach der Elbe und zu den Hängen hin offen sein sollten. Das alte Rittergut wurde abgebrochen und das neue Schloss an dessen Stelle errichtet. Der bereits bestehende Gartenteil, inklusive Wasser- und Bergpalais wurde in die Neugestaltung einbezogen. Der Venustempel entstand und der Große Schlossgarten. August starb 1733.

Kurfürst Friedrich August III. übernahm Pillnitz und läutete die zweite Bauphase ein (1778 - 1791). Durch ihn wird Pillnitz zur Sommerresidenz der Wettiner. Die Jagd und die italienische Oper gehörten zu den Leidenschaften August III. August beschäftigte sich außerdem mit Botanik, Insektenkunde, Gärtnerei und Drechseln. Unter seiner Regie wurde die Park- und Schlossanlage erweitert und die vorhandene Parkanlage teilweise umgestaltet.

Der Park beheimatet auch heute noch eine Menge seltener Pflanzen. Eine Besonderheit ist eine über 250 Jahre alte Kamelie, camélia japónica. Diese Kamelie hat eine stattliche Höhe von 9 Meter und der Kronendurchmesser beträgt 12 Meter. Sie trägt jedes Jahr bis zu 35 000 Blüten. Im Winter wird ein heizbares Schutzhaus über diese wunderschöne Pflanze gefahren. 1553 wurde ein Exemplar des Urwelt-Mammutbaums, eine Metasequoia, im Koniferengarten gepflanzt. Ich muss mir diese wunderschöne Kamelie endlich einmal persönlich ansehen.

Die dritte und letzte Bauphase geht auf die Zeit von 1818 bis 1826 zurück.

Nach Beendigung des zweiten Weltkrieges befanden sich im Schloss die ausgelagerten Kunstschätze Dresdens.

Da der Dresdner Zwinger zerstört war, sollten die Palais als Ausstellungsräume genutzt werden. Im Sommer 1946 eröffnete das "Zentralmuseum im Bundesland Sachsen". In den Palais wurden Gemälde der Dresdner Galerie gezeigt. Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden nutzten das Schloss bis 1962 als Ausstellungsraum. In diesem Rahmen wurden unter anderem die Neuen und Alten Meister für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.