BURG STOLPEN

Zum Erhalt Stolpens lässt König Johann von Sachsen im Jahre 1859 umfangreiche Restaurierungsarbeiten durchführen. Bereits 1877 wurde die Anlage als Museum für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. König Friedrich August III. von Sachsen war sehr um die Erhaltung der Burg Stolpen bemüht. Er spendete dafür jährlich 4000 bis 5000 Mark.

Im alten Burgbrunnen, der 1883 wieder freigelegt wurde, wird 1933 die Leiche einer 31-jährigen Frau gefunden. Auf der nächsten Seite möchte ich Ihnen die berühmteste Gefangene der Burg Stolpen und Ihre Leidensgeschichte vorstellen.

Lernen Sie die Lebensgeschichte einer berühmten Frau der damaligen Zeit kennen. Folgen Sie mir in das Jahr 1680. Am 17. Oktober 1680 wird Anna Constantia von Brockdorff auf dem Gut Depenau in Holstein geboren. Schon als sehr junges Mädchen wird Constantia als Hoffräulein der Prinzessin Sophie Amalia an den Hof des Herzogs von Holstein im Schloss Gottorf bei Schleswig berufen. Als die Prinzessin heiratet, folgt sie dieser nach Wolfenbüttel. Zu dieser Zeit ist Constantia gerade 15 Jahre alt. Durch Constantias Schwangerschaft endet ihre Anstellung als Hoffräulein. Nach dieser Schande - immerhin hatte sie ein uneheliches Kind zur Welt gebracht - musste Constantia standesgemäß verheiratet werden. Sie ging die Ehe mit Adolf Magnus Gotthelf von Hoym ein. Nach einem Jahr wird die Ehe für ungültig erklärt.

Später wird Constantia die Mätresse des Kurfürsten von Sachsen und Königs von Polen. Im Februar 1705 erfolgt ihre Ernennung zur Reichsgräfin von Cosel. Constantia begleitet 7 Jahre lang den Kurfürsten von Sachsen und König von Polen bei all seinen Staatsgeschäften und sogar auf seinen Feldzügen im Nordischen Krieg. Durch ihre Teilnahme an Besprechungen ist Constantia gut informiert und kann Entscheidungen beeinflussen.