Das Rococoschloss Mosigkau gehört zum Gartenreich Dessau-Wörlitz. Dem Besucher präsentiert sich ein wunderschönes Schloss, das mit Recht das "kleine Sanssoucci" genannt wird.
Lernen Sie bei der sehr interessanten Schlossführung die Geschichte der Prinzessin Anna-Wilhelmine von Anhalt-Dessau kennen. Anna-Wilhelmine war das Lieblingskind von Fürst Leopold von Anhalt-Dessau. Da sie nicht heiraten wollte, schenkte er ihr im September 1742 das erste erbzinsfreie Gut in Mosigkau, 1743 noch ein zweites. So war die Zukunft der Prinzessin gesichert. Jährlich erhielt sie außerdem eine Apanage von 15.000 Talern.
Die Prinzessin war eine kluge Frau, die sehr gut wirtschaften konnte. Dadurch war sie in der Lage, 10 Jahre später auf dem Grund und Boden des alten Gutes ein Schloss errichten zu lassen.
Die ersten Entwürfe stammen vermutlich von Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff, dem Architekten des Schlosses Sanssoucci. Mit der Errichtung des Schlosses beauftragte die Prinzessin den Dessauer Hofbaumeister Christian Friedrich Damm.
Um den Ehrenhof sind das Corps de Logis, Kavalierhäuser und Wirtschaftsbauten angeordnet.
Die Prinzessin empfing in ihrem Sommersitz sehr gern Gäste des anhaltischen Adels, natürlich auch Freunde und Verwandte. Vom Galeriesaal bot sich ein herrlicher Blick auf den Lustgarten mit Fischteich, Irrgarten, Heckenpartien mit der Kegelbahnlaube und farbenfrohen Blumen und Kübeln exotischer Pflanzen.
Heute sind bei der Führung 24 Räume zu besichtigen, die teilweise mit der Originalausstattung bestückt sind. Der Galeriesaal im Corps de Logis bildet den Höhepunkt. In Deutschland einmalig ist die originale barocke Hängung der Gemälde. Hier werden Gemälde berühmter flämischer und holländischer Meister des 17. Jahrhunderts präsentiert. Dazu gehören unter anderem Peter Paul Rubens, Anthonis van Dyck, Jan Brueghel d. Ä., Hendrick Goltzius...
Durch ihre kluge Finanzpolitik zählte die Prinzessin nach ihrem Tod zu den wohlhabendsten Frauen.
Die Prinzessin starb 1780. Sie verfügte, dass nach ihrem Tode im Schloss ein Stift für unverheiratete adlige Damen eingerichtet wurde.
Nach der Enteignung 1945 erhielten die noch lebenden Stiftsdamen, unter anderem Anna-Marie von Lettow-Vorbeck, das lebenslange Wohnrecht und eine kleine Altersrente vom Land Sachsen-Anhalt.
Die Stiftsdamen wurden im Stiftsfriedhof im nördlichen Gartenteil beerdigt. Auch dieser kann heute besichtigt werden.
Die letzte Stiftsdame des adligen Fräuleinstifts, die auf dem Stiftsfriedhof beerdigt wurde, war Anna-Marie von Lettow-Vorbeck (17.12.1880 - 21.2.1968). Mit ihrem Tod endete die Zeit des hochadeligen Stifts.
© Text und Fotos: Sylvia Wentzlau
Schloss Mosigkau
Knobelsdorffallee 2-3
06847 Dessau-Roßlau / OT Mosigkau
Tel.: 0340 / 50 25 57 21
Johanne-Sophie Gräfin von Anhalt, die erse Äbtissin - Christoph Friedrich Reinhold Lisiewsky um 1765
ÖFFNUNGSZEITEN 2023:
Frühlingserwachen 18. März bis 30. April
1. Mai bis 30. September.:
Indiv. Besichtigung der historisch erhaltenen Räume:
1. Okt. bis 31. Okt.:
Angaben wie immer ohne Gewähr!
Das Schloss ist nur mit einer Führung zu besichtigen! Führungen außerhalb der Öffnungszeiten sind nach Voranmeldung zu gesonderten Konditionen möglich.
EINTRITTSPREISE 2023:
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© Text und Fotos: Sylvia Wentzlau
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