Folgen Sie mir in die Zeit von 1461 bis 1507. Heinrich von Einsiedel, der Sohn Hildebrand von Einsiedels, war in dieser Zeit der Besitzer von Gnandstein. Im Jahre 1461 zog er mit Markgraf Wilhelm von Thürigen ins Heilige Land. Für seine Verdienste schlug ihn der Markgraf zum Ritter. 1464 wurde Heinrich von Einsiedel Geheimer Rat des Kurfürsten Ernst und seines Bruders Albrecht. Wie bereits sein Vater schlichtete er Streitigkeiten und wirkte bei der Vorbereitung zur "Leipziger Teilung" mit. Trotz seiner weisen Ratschläge wurden bei dieser Vorbereitung noch andere Räte um Rat gefragt.
Um weiterhin Untertan beider Fürsten zu bleiben, schlug er eine Grenzziehung mitten durch seine Besitzungen vor.
Durch den Erwerb der Burg Scharfenstein und Anteilen an neun Silberbergwerken bei Geyer vergrößerte er seinen Besitz erheblich. Die Einnahmen, unter anderem aus den Silberbergwerken, verwendete er für den Umbau der Burg Gnandstein zu einem Wohnschloss. In seine Zeit fällt der Bau der spätgotischen Kapelle mit ihren drei Altären. Heinrich von Einsiedel starb im Jahre 1507.
Burg Gnandstein - der barocke Umbau der Wohntrakte - Südflügel ("Neue Kemenate"), Hoffassade um 1730, Farbentwurf zur Rekonstruktion der Fassadengestaltung.
Nach dem Tod des Vaters verwaltete Haubold von Einsiedel für seine wesentlich jüngeren Halbbrüder Heinrich Abraham und Heinrich Hildebrand Gnandstein. Haubold von Einsiedel verstarb bereits im Jahre 1522 und seine beiden Halbbrüder verwalteten anschließend Gnandstein gemeinsam. 1534 entschlossen sich beide zu einer Erbteilung. Heinrich Hildebrand von Einsiedel erhielt die Herrschaft Gnandstein mit dem Besitz von Wolftitz, Syhra, Hopfgarten und Prießnitz. Heinrich Hildebrand von Einsiedel lebte von 1497 bis 1557.
Er war unter anderem ein enger Freund Martin Luthers und arbeitete als Geheimer Rat von fünf Kurfürsten und Herzögen. Als besonders reformierend kann seine Erkenntnis bewertet werden, dass die Frondienste seiner Untertanen für ihn und seine Familie möglicherweise "Unrecht" sein könnten. Diese Erkenntnis kann man durchaus als revolutionär bezeichnen. Kurz vor seinem Tode stiftete er für die Einsiedelschen Dörfer 3765 Gulden und für eine Pfarrerkasse 200 Gulden.
Aus dem Archiv der Burg werden alte Stühle, Münzen, Waffen und Porzellan präsentiert. Mit Hilfe der ausliegenden Kataloge können Sie sich über die Herkunft der Ausstellungsgegenstände informieren, die Exponate sind mit einer Nummer gekennzeichnet.
Burg Gnandstein
Burgstr. 3
04655 Kohren-Sahlis
Tel.: 034344/ 6 13 09
Auf Gnandstein gibt es viel zu entdecken. Ein Ausflugsziel für die ganze Familie.
Burg Gnandstein liegt ungefähr 45 km von Leipzig entfernt.
© Fotos: Sylvia Wentzlau
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